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Gegner von Schacht Konrad pochen auf Endlager-Entscheidung

Schacht Konrad in Salzgitter wird später fertig und teuerer als zunächst geplant. Aber nicht nur deshalb steht das genehmigte Endlager für radioaktive Abfälle in der Kritik. Gegner haben noch Hoffnung.
Atomendlager Schacht Konrad
Besucher gehen unter Tage durch den Schacht Konrad. © Julian Stratenschulte/dpa/Archivbild

Gegner des Endlagers Schacht Konrad wollen am Freitag an der Anlage in Salzgitter an die ausstehende Entscheidung zu einem Baustopp erinnern. Als Redner soll unter anderem Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel (CDU) auftreten, teilte das Bündnis vorab mit. Anschließend wollen die Kritiker mit Fackeln und Laternen zum sogenannten Konradhaus im wenige hundert Meter entfernten Stadtteil Bleckenstedt ziehen.

Die Botschaft des Abends richtet sich an Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne). Dieser hatte im April zugesagt, möglichst noch in diesem Jahr über den Antrag auf Widerruf beziehungsweise Rücknahme des Planfeststellungsbeschlusses zu entscheiden. An diese Ankündigung solle Meyer von möglichst vielen Menschen erinnert werden, sagte Ludwig Wasmus vom Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad vorab.

Schacht Konrad ist ein stillgelegtes Eisenerz-Bergwerk, in das bis zu 303.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle eingelagert werden sollen. Es ist das bundesweit erste nach Atomrecht genehmigte Endlager für diese Abfälle. Zuständig als Betreiber ist die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) mit Sitz im benachbarten Peine.

In diesem Jahr hatte die BGE zunächst über einen zeitlichen Verzug für die Fertigstellung von etwa zwei Jahren informiert. Erst vor wenigen Tagen folgte dann die Meldung, dass die geschätzten Kosten von rund 4,6 Milliarden auf etwa 5,5 Milliarden Euro steigen dürften. Die Kritiker sehen sich durch die «Kostenexplosion» bestätigt, eine neue Standortsuche sei überfällig, meinen sie.

Das Bündnis, zu dem unter anderen die Naturschutzorganisationen Nabu und BUND, die Stadt Salzgitter, die Gewerkschaft IG Metall und das Landvolk gehören, moniert, dass das geplante Endlager nicht den heutigen Anforderungen von Wissenschaft und Technik entspreche. Wichtige Aspekte wie Rückholbarkeit und Langzeitsicherheit seien nicht gegeben beziehungsweise gar nicht erst beachtet worden.

Das Umweltministerium in Hannover hatte im Jahr 2002 die Genehmigung für die Errichtung und den Betrieb erteilt. Seit 2007 wird Schacht Konrad zum Endlager für radioaktive Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung umgerüstet. Der Entwurf für eine Entscheidung über den gestellten Antrag werde derzeit final bearbeitet, teilte das Ministerium mit Blick auf die Aktion an diesem Freitag mit. «Wie von Minister Meyer zugesagt, gehen wir aktuell davon aus, dass noch dieses Jahr eine Entscheidung über den Antrag fallen wird», sagte ein Sprecher der dpa.

© dpa
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